Jan Böhmermanns „Menschen Leben Tanzen Welt“ in einer Happy-Summer-Version
Melina Sprenger, die schon bei retrospektivs Cover von „Lasse redn“ am Mikrofon stand und Tommy Toskonaut, der zuletzt „Ich war noch niemals in New York“ performte, tun sich für „Menschen Leben Tanzen Welt“ von Jim Pandzko feat. Jan Böhmermann zusammen und zaubern aus dem Echo-verdächtigen Pop Hit eine Happy-Summer-Version mit Big Band Unterstützung. Umarrangiert wurde der Titel von Norbert Ochmann.
Menschen Leben Tanzen Welt – Jan Böhmermann Happy-Summer-Cover
Arrangement von Menschen Leben Tanzen Welt
Mit Menschen Leben Tanzen Welt lieferte Jan Böhmermann einen Song, den Norbert Ochmann sofort als Hot Jazz Ragtime-Nummer im Ohr hatte. Mit dem anstehenden Bandwochenende entschloss sich Norbert, den Song für die Band zu umzuarrangieren.
retrospektiv fuhren am letzten Aprilwochenende zusammen nach Letschin nahe der polnischen Grenze, um zu proben, aber auch mal außerhalb der Musik etwas zusammen zu unternehmen. Bei den Proben studierte die Band Menschen Leben Tanzen Welt ein, um den Song eine Woche später aufzunehmen. Bei einer gemeinsamen Fahrradtour nach Polen entstand das passende Videomaterial für das Gute-Laune-Musikvideo zur Happy-Summer-Version von Menschen Leben Tanzen Welt.
Im Video sind auch wieder neue Gesichter zu sehen. So haut Matthias Weis in die Drums, der erstmal bei ihrem Konzert Anfang April im Schlot die Band unterstützte. Außerdem ergänzt David Gräber erstmals das Bläserensemble an der Trompete. Zur weiteren Besetzung gehören Nadine Kolley und Pia Mönch als Backgroundsängerinnen, Hannes Kirchhof am E-Bass, Norbert Ochmann am Piano, Sebastian Kray am Saxofon und Patrick Hamann-Schroer an der Trompete.
Als ihnen die Noten vorgelegt wurden, kannten manche Bandmitglieder den Song noch gar nicht. So war die Verwunderung über den Text bei ihnen anfangs sehr groß.
Geschichte hinter Menschen Leben Tanzen Welt
Von der deutschen Musikindustrie und den deutschen Pop-Künstlern wie Max Giesinger, Tim Bendzko, Philipp Poissel und neuerdings auch Matthias Schweighöfer kann man halten, was man will. Und unabhängg davon, ob einem ihre Musik gefällt, muss man Jan Böhmermann bei seiner 20-minütigen Kritik an der deutschen „Industriemusik“ und dem Musikpreis Echo in vielen Punkten durchaus recht geben.
In seinem Neo Magazin Royal weist Böhmermann in der Rubrik „Eier aus Stahl“ auf die auffallende Produktplatzierung in Musikvideos und die Texte der Songs hin, die in großen Teilen allesamt aus der Feder der gleichen Songwriter stammen.
Ein solcher „Einheitsbrei“, der dann auch noch für den Echo nominiert ist, lässt sich leicht produzieren, behauptet Jan Böhmermann und liefert gleich den Beweis. Er lässt Affen aus dem Gelsenkirchener Zoo Obststücke auswählen, die wiederum für bestimmte Textzeiten stehen. Diese entspringen Kalendersprüchen, Werbeslogans und Tweets von Bibi und Sami. Fertig ist der Songtext. Der Refrain besteht aus den vier am meisten in deutschen Pop-Songs verwendeten Wörtern Menschen, leben, tanzen und Welt sowie einem stadiontauglichen O-eo-o, o-o-ehooo. Kombiniert mit einem eingängigen Sound von Bono Beau und Olaf Utan ergibt sich der Song „Menschen Leben Tanzen Welt“. Das Video zum Song besteht aus kurzen Aufnahmen, in denen Jan Böhmermann die Lippen zum Song bewegt und zugekauftem Stock-Footage – wie eben die meisten Musikvideos auch.
Als Jim Pandzko landen die 5 Gelsenkirchener Schimpansen mit Böhmermann prompt in den Charts. Es bleibt spannend, ob Polizistensohn aka blasser dünner Junge aka Jan Böhmermann sein Ziel erreicht und beim Echo 2018 in irgendeiner Weise eine Rolle spielen wird, nominiert oder gar mit dem wichtigsten deutschen Musikpreis ausgezeichnet wird.
retrospektiv drücken ihm die Daumen.
Besetzung von Menschen Leben tanzen Welt
Melina Sprenger – Vocals
Tommy Toskonaut – Vocals
Nadine Kolley – Background
Pia Mönch – Background
Hannes Kirchhof – Bass
Matthias Weis – Drums
Sebastian Kray – Saxophone
Patrick Hamann-Schroer – Trumpet
David Gräber – Trumpet
Norbert Ochmann – Piano
Instrumental Arrangement: Norbert Ochmann
Recording & Mastering: Johannes Bähler
Video: Tommy Toskonaut